3 Kayas
In der Buddhistischen Tradition wird unsere Welt beschrieben als Abfolge von schöpferischen Prozessen mit drei grundlegenden Phasen: Dharmakaya, Sambhogakaya und Nirmanakaya. Diese drei sind immer untrennbar als Trikaya verbunden. Dharmakaya ist dabei die Quelle, in der noch nichts manifest ist. Aus diesem nicht-manifesten Potential 
blitzt dann Urknall-artig* in der Phase von Sambhogakaya fortlaufend kreative Energie frisch auf, was in der Phase von Nimanakaya zum Aufblitzen von Formen führt. In der Graphik links ist Dharmakaya symbolisch dargestellt als hellgraue Fläche im unteren Bereich, Sambhogakaya als Pfeile, Nirmanakaya als graue Punkte und Raum als schwarze Punkte umgeben von weißer Fläche, die sich nach außen unbegrenzt ausdehnt. Die schwarzen Punkte des Raums und die grauen Punkte der Form befinden sich am gleichen Ort. Hier  sind die schwarzen Punkte aber leicht nach links versetzt dargestellt, um zu zeigen, dass Raum primär ist Form folgt.

Die Graphik zeigt, dass Kommunikation passiert in Form von 3Kaya-Prozessen mit dem Dharmakaya als Quelle. 
So manifestieren sich die materielle Welt (Licht und Körper) und auch unsere erlebte Welt (wahrnehmen und gewahr sein) ständig neu. Alle Prozesse folgen dem gleichen Muster, blitzen zyklisch auf, aber mit unterschiedlichen Frequenzen: Lichtprozesse z.B. Billionen-fach pro Sekunde und Prozesse von Gewahrsein 360 mal** während eines Fingerschnippens. Energie ist intelligente Energie und blitzt kontinuierlich aus der Weisheit des Dharmakaya auf. Raum und alle relativen Erscheinungen von Form sind deshalb auch in jedem Moment immer durchdrungen von dieser Weisheit. Trotz all dem Gewusel im Hintergrund können wir unsere Welt dennoch zusammenhängend erleben, wie bei einem Film, in dem aufblitzende Einzelprojektionen das Erlebnis ununterbrochener Bewegung vermitteln.
    *Sakyong Mipham: DAS SHAMBHALA PRINZIP (Seite  159)  "Der Urknall unseres Bewusstseins geschieht genau in diesem Augenblick." 

    ** Sakyong Mipham:  Den Alltag erleuchten (Seite 63) 

 

Sakyong Mipham schreibt in seinem Buch  DAS SHAMBHALA PRINZIP  auf Seite 64: 
"In Shambhala ist Gutheit nicht nur Kommunikation unter den Menschen; sie ist auch Kommunikation mit den Elementen und allen Lebewesen. Dies wird Drala genannt, die natürliche Kommunikation, die sich in unserer Umwelt ständig vollzieht. Die Wechsel von Ebbe und Flut, der Gesang der Vögel, Menschen, die einander küssen – das alles sind lebendige Anzeichen für den allem innewohnenden Wunsch nach Kommunikation, der sich in sämtlichen Beziehungen bemerkbar macht. Es ist diese Wärme, die uns verbindet. Der Tanz zwischen den Elementen und unserer Wahrnehmung ist ein Tanz zwischen dem männlichen und weiblichen Prinzip: Unsere Sinne und unsere Umwelt greifen stets ineinander. Auch das ist erleuchtete Gesellschaft – die reine, klare Kommunikation der lebendigen Welt.”

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